Der SPD-Ortsverein setzt sich seit Langem für einen Umbau ein. Bis 2018 sollen die Planungen abgeschlossen sein. aus dem Weißenburger Tagblatt vom 12.05.2016
Derzeit gibt es noch keine konkreten Vorstellungen – Rampen oder Lifte? – Planungsmittel vom Freistaat
PLEINFELD – In Sachen barrierefreier Ausbau ihres Bahnhofs dürfen sich die Pleinfelder offenbar neue Hoffnungen machen. Denn die Rezatgemeinde steht auf der Liste der Orte, in denen die Barrieren auf dem Weg zum Bahnsteig schon bald aus dem Weg geräumt werden sollen.
In einem Schreiben an den SPD-Gemeinderat und Behindertenbeauftragten Bernhard Endres hat sich Karl-Heinz Ferstl, der Leiter Operations bei der DB Station & Service AG in München, bereits im vergangenen Jahr zuversichtlich gezeigt, dass die Planungen in der zweiten Jahreshälfte „angestoßen“ werden sollen. Jetzt wurde Pleinfeld erneut als einer von insgesamt 24 bayerischen Bahnhöfen genannt, bei denen die Abteilung Station & Service dafür sorgen will, dass unüberwindbare Hürden endlich der Vergangenheit angehören.
Pleinfelds Bürgermeister Markus Dirsch (CSU) will allzu früh gehegte Hoffnungen allerdings ein wenig dämpfen. Ihm zufolge sei die Marktgemeinde zwar in Verhandlungen mit der Deutschen Bahn. Erst müssten aber einmal genauere Planungen erfolgen, wie und in welchem Kostenrahmen ein barrierefreier Umbau überhaupt machbar ist. So ist derzeit noch völlig offen, ob die Barrierefreiheit mit Rampen oder Liften hergestellt werden kann.
Weiterhin sei zu klären, ob und in welcher Höhe sich die Marktgemeinde und der Landkreis an den Kosten beteiligen, sagte Dirsch auf Anfrage unserer Zeitung. Laut dem Pleinfelder Rathauschef sollen diese Planungen 2018 spätestens abgeschlossen sein.
Petition eingereicht
Gemeinderat Bernhard Endres und sein SPD-Ortsverein setzen sich seit Langem für den barrierefreien Ausbau des Pleinfelder Bahnhofs ein. Unter anderem hatten die Sozialdemokraten die Petition „Barrierefreier Bahnhof Pleinfeld“ initiiert und 3 079 Unterschriften gesammelt, die an Sozialministerin Emilia Müller übergeben wurden. Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur, Martin Burkert, war zu einem Ortstermin nach Pleinfeld gekommen, um sich zu informieren.
Endres hatte in einem Schreiben an die Staatsregierung wissen wollen, welche Bahnhöfe im Rahmen des Programms „Bayern-Paket 2013–2018“ zusätzlich barrierefrei ausgebaut werden, und als Antwort erhalten, dass mit dem Gesamtpaket der Freistaat Bayern zusätzliche Planungsmittel für bestimmte Bahnhöfe zur Verfügung stelle. Darunter war auch der Bahnhof Pleinfeld explizit genannt worden.
Auf Endres’ Frage an Bahnchef Ferstl, ob die Planungen vor 2018 fertiggestellt sein werden, erhielt der Behindertenbeauftragte der Gemeinde Pleinfeld folgende Antwort: „Ja, so ist das zu verstehen.“ Erste Ergebnisse sollen bereits Mitte dieses Jahres vorgestellt werden, hieß es jedenfalls damals. Ein ehrgeiziger Plan, weil sich noch nicht einmal der Pleinfelder Gemeinderat konkrete Gedanken gemacht hat, wie die Barrierefreiheit am Bahnhof denn aussehen könnte. Und so gab Behindertenbeauftragter Bernhard Endres (SPD) auch unumwunden zu: „Derzeit wissen wir eigentlich relativ wenig.“ MARKUS STEINER