Bild: SPD Pleinfeld Meldung aus dem Weißenburger Tagblatt vom 18.10.2016:
Gunzenhausen und Weißenburg gelistet – Bahn hat andere Probleme
WEISSENBURG (js) – Einer von neun Bahnhöfen im Landkreis ist aktuell barrierefrei. Kurzfristige Fortschritte sind einzig in Pleinfeld zu erwarten, wo bereits die Planungen für einen barrierefreien Ausbau angelaufen sind. Eine Realisierung soll laut
Bahn nach 2018 erfolgen. Gunzenhausen und Weißenburg haben es immerhin auf Platz sechs und neun in der mittelfränkischen Bahnhofs-Prioritätenliste gebracht. Ob das allerdings für eine Umsetzung im nächsten Investitionsprogramm von 2019 bis 2023 reicht, ist fraglich.
„Es wird noch eine geraume Zeit dauern, bis alle Bahnhöfe im Landkreis barrierefrei sind“, stellte Landrat Gerhard Wägemann fest. Und Armin Handl, der am Landratsamt unter anderem für den Nahverkehr zuständig ist, sieht das nicht anders: „Die Barrierefreiheit steht auf der Prioritätenliste der Bahn sicher nicht auf der ersten Stelle“, sagte er im Kreistag. „Die haben ganz andere Probleme, was die Infrastruktur betrifft.“ Dass die Planungen für den Ausbau in Pleinfeld bereits angelaufen sind, wertete man immerhin als positives Signal, dass in absehbarer Zeit tatsächlich ein weiterer Bahnhof entsprechendausgebaut wird. Zudem ist Pleinfeld als Tor zum Seenland, das sich unter anderem als barrierefreie Urlaubsregion für behinderte Menschen profilieren will, einer der zentralen Bahnhöfe in der Region.
Was danach kommt, steht allerdings noch in den Sternen. Landrat Wägemann hat Bayerns Innenminister Joachim Herrmann gebeten, sich dafür einzusetzen, dass Gunzenhausen und Weißenburg im nächsten Ausbauprogramm berücksichtigt werden. Das würde bedeuten, dass eine Realisierung bis spätestens 2023 wahrscheinlich wäre. Ob Wägemanns Anliegen aber bei Herrmann Gehör findet, ist ungewiss.
Neben Treuchtlingen, Pleinfeld, Weißenburg und Gunzenhausen gibt es noch Bahnhöfe beziehungsweise Haltestellen in Solnhofen, Pappenheim, Ellingen, Ramsberg, Langlau und Muhr am See. In Ellingen sind die Gleise mittels einer Rampe zumindest für Eltern mit Kinderwagen gut erreichbar, und in Pappenheim ist auf Initiative der Stadt eine Rampe geplant, die den Bahnsteig Richtung Treuchtlingen erschließen soll. Wer allerdings zwischen den Gleisen wechseln will, hat einen mehrere Hundert Meter langen Fußweg vor sich.